Die Bildhauerei in Polen während der Regierungszeit von König Stanislaus Augustus (1764-1795) bestand überwiegend aus im Ausland, in Italien und Frankreich, erworbenen Werken oder aus Werken ausländischer Künstler, die in unserem Land tätig waren.
Das Mäzenatentum des Königs war für das Image dieser Kunstgattung zu jener Zeit von entscheidender Bedeutung, und der königliche Hof in Warschau war das wichtigste Zentrum ihrer Entwicklung. Stanislaus Augustus importierte Bildhauer aus dem Ausland, vor allem aus Italien, deren Tätigkeit sich im Wesentlichen auf die Ausgestaltung der königlichen Residenzen beschränkte: Das königliche Schloss und die Sommerresidenz im Park der königlichen Bäder, wo sich auch viele aus Italien und Frankreich importierte Skulpturen befanden. Obwohl der Monarch die Gründung einer Kunstschule plante, um die einheimische Jugend in den schönen Künsten auszubilden, und die Bildhauerwerkstatt im Königlichen Schloss als Ausgangspunkt im Bereich der Bildhauerei diente, führte die Abdankung des Königs im Jahr 1795 zur Auflösung sowohl der Bildhauerwerkstatt im Schloss als auch des gesamten Bildhauerzentrums in Warschau, das sich während seiner Herrschaft entwickelt hatte.