Scheinbar weiß jeder, was Tanzen ist. Nach der allgemein anerkannten Definition ist Tanz eine organisierte rhythmische Bewegung des Körpers, die gewöhnlich von Musik begleitet wird. Es ist jedoch schwierig zu definieren, wann ein Tanz eine Kunst ist und wann nicht. Muss er einer bestimmten Konvention folgen, eine Geschichte erzählen, oder genügt es, über ein bestimmtes Thema oder ohne Thema zu improvisieren? Wo ordnen wir Volks-, Gesellschafts- oder religiöse Tänze in dieser Systematik ein? Scheinbar intuitiv können wir den Unterschied erkennen, aber bewusst oder unbewusst verwischen wir immer mehr die Grenzen, denn ob zum Beispiel die Bewegungen eines Interpreten bereits Tanz sind, oder ob Stille eine Negation des Tanzes oder seine natürliche Folge ist. Künstler, die verschiedene Überschreitungen, Konzepte und Körperforschung praktizieren, wenden sich von der grundlegenden Definition von Tanz ab, die wir in der Einleitung gegeben haben. Unsere Ausstellung "Zurück zum Tanz" ist ein Versuch, zu prüfen, ob sie noch gültig ist und ob sie bei der Vorbereitung einer Aufführung, die die Emotionen ihrer Schöpfer und Darsteller zum Ausdruck bringen soll, nützlich sein kann.