"Im Bereich der Liebe tritt der Wunsch nach Selbstmord häufig auf: er wird durch alles ausgelöst", schrieb Roland Barthes. In Tosca begeht die Geliebte Selbstmord, sobald sie weiß, dass sie ihren Peiniger getötet hat, aber ihren Geliebten nicht retten konnte. Der doppelte Tod ist das Finale einer Liebe, die in die Mühlen der Politik gerät. Sängerin und Maler, Liebe und Verbrechen - dieser düstere Klassiker über eine verliebte Frau, die in ein gefährliches Spiel mit den Behörden verwickelt wird, weckt immer wieder große Gefühle. Seit seiner Uraufführung im Jahr 1900 am Teatro Constanzi in Rom hat das Stück immer wieder neue Regisseure in seinen Bann gezogen. Wer wird heute die Heldin sein, die bereit ist, mit dem Tod um das Leben ihres Geliebten zu feilschen? Und wen wird Barbara Wysocka, die Regisseurin, die 2009 mit ihrer bravourösen Inszenierung von The Holocaust at the House of Usher, die mit dem Polityka's Passport ausgezeichnet wurde, das Publikum begeisterte, in ihrer Rolle hören? Während wir mit Spannung auf Toscas unausweichlichen Tod warten, werden wir mit den Überresten einer Welt konfrontiert, die in ihrer Aktualität bewegend ist.
Regie: Barbara Wysocka
Besetzung: Ewa Vesin als Tosca, Mickael Spadaccini als Cavaradossi, Krzysztof Szumanski als Scarpia, Jasin Rammal-Rykała als Angelotti, Dariusz Machej als Zakrystian, Mateusz Zajdel als Spoletta, Adam Kruszewski als Sciarrone.
Autor: Luigi Illica, Giuseppe Giacosa
Veröffentlichungsdatum: 2019-02-23
Genre: Oper
Bühnenbild: Barbara Hanicka
Licht: Marc Heinz
Choreografie: Jacek Przybyłowicz
Kostüme: Julia Kornacka
Dauer: 180 Minuten