Wie es scheint, hat sich der Wiener Klassizist die Symphonie Nr. 1 in C-Dur selbst "in Auftrag" gegeben. Der Ehrgeiz, eine Form in Angriff zu nehmen, die von der sich anbahnenden ästhetischen Revolution der Romantik als Laboratorium für absolute Musik behandelt werden sollte, hätte Ludwig van Beethovens Charakter entsprochen. Das vollendete Werk, an dem er viele Jahre lang akribisch arbeitete, widmete der zunehmend angesehene 30-Jährige Gottfried van Swieten, dem Protektor von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. Die Errungenschaften dieser gutherzigen jungen Komponisten, mit denen sich Beethoven damals kaum zu messen wagte, dienten ihm als Ausgangspunkt für seine erste und überaus erfolgreiche Sinfonie.
Die Sinfonie Nr. 1 des Klassizisten Dmitri Schostakowitsch aus dem 20. Jahrhundert war sein Abschlussstück in der Kompositionsklasse des Leningrader Konservatoriums, das er im Alter von 19 Jahren absolvierte. Das Werk, das sich durch das für den Komponisten typische Spiel mit räuberischen Motiven, marschartigen Rhythmen und klaren Texturen auszeichnet, verließ schnell die Mauern der Universität und brachte seinem jungen Autor internationale Anerkennung ein. Die folgenden Jahrestage der Uraufführung der Sinfonie in der Leningrader Philharmonie im Jahr 1926 wurden von Schostakowitsch bis an sein Lebensende gefeiert. Die berühmte Institution, die sich an die Uraufführungen seiner anderen Werke erinnerte, revanchierte sich später bei dem Komponisten, indem sie ihn zu ihrem Mäzen machte.
Interpreten:
Nationales Philharmonisches Orchester
Jacek Brzoznowski Dirigent
Programm
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 1 in C-Dur, Op. 21 [27′].
... Pause [20′].
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 1 in f-Moll, Op. 10 [28′].