In der Geschichte der polnischen Kunst gehört Józef Chełmoński zu den angesehensten Malern, und sein Werk nimmt einen besonderen Platz ein. Seine Naturvisionen, Landschaftsansichten und Szenen aus dem Leben der Bewohner gelten seit über einem Jahrhundert als Inbegriff des "Polnischen" in der Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Chełmoński, ein Romantiker, begabt mit spontanem Temperament, großer Vitalität und Sinn für Humor, schuf instinktiv und intuitiv, unabhängig von jeglichen programmatischen Vorgaben. Er zeichnete sich durch eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und die Fähigkeit aus, sich an die flüchtigsten Eindrücke zu erinnern, die er dann auf der Leinwand festhielt.
Die Gestaltung der Ausstellung spiegelt die wichtigsten Bereiche von Chełmońskis malerischen Interessen wider: Sie zeigt ihn als Chronisten des dörflichen Alltags, als Künstler, der von Pferden, ihrer Schönheit, ihrem Charakter, ihrer spontanen Bewegungsdynamik fasziniert ist, und schließlich als sensiblen Beobachter der Natur, der auch die spirituelle, religiöse und mystische Dimension ihres Wesens wahrnimmt. Die so konzipierte Ausstellung bietet die Möglichkeit eines neuen, kritischen Blicks auf die Malerei von Chełmoński.
Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, das die Nationalmuseen in Warschau, Posen und Krakau gemeinsam durchgeführt haben. Sie wird von einem Katalog der Gemälde von Józef Chełmoński begleitet.