Das Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski lädt Sie zur Ausstellung Equality Lack von Agata Bogacka ein. Dies ist ein weiterer Vorschlag aus der Reihe der Präsentationen von Künstlern, deren Werke sich in der U-jazdowski-Sammlung befinden.

Agata Bogacka ist Malerin und Autorin von Fotografien, Skulpturen und Zeichnungen. Zwischen 1996 und 2001 studierte sie an der Fakultät für Grafik der Akademie der Schönen Künste in Warschau, wo sie ihr Diplom mit einem Anhang in Malerei verteidigte.

Equality Lack ist eine Auswahl von einem Dutzend Gemälden aus den letzten Jahren, darunter auch Werke, die speziell für die Ausstellung gemalt wurden.
Seit 2016 verwendet die Künstlerin in ihrer Malerei die Sprache der Abstraktion. In ihren Gemälden ist eine besondere Spannung zwischen Form, Fläche und malerischer Geste spürbar, wobei Gradienten, also fließende tonale Übergänge, entscheidend sind. Die von Bogacka entwickelte Maltechnik, oder besser gesagt das System der Aktionen auf der Leinwandoberfläche, spielt eine wichtige Rolle bei der Zuordnung von Bedeutungen zu den Gemälden und beim Lesen der darin vermittelten Inhalte.

Eine Analyse der Art und Weise, wie die Künstlerin ihre Bilder malt, ermöglicht es uns, deren semantisches Potenzial zu entschlüsseln und die Aufmerksamkeit auf wichtige Probleme zu lenken, die Bogacka mit ihrer abstrakten Sprache anspricht: politische Ereignisse, Sozialkritik, Emanzipation oder feministische Themen. Die Ungleichheit im Titel der Ausstellung ist eines der Themen, die in den letzten Jahren immer wieder in ihren Gemälden auftauchen, ein Phänomen, das nach wie vor aktuell ist und viele Gruppen von Menschen betrifft. Das von der Künstlerin verwendete Gefälle steht für die Verwischung von Grenzen, aber auch für die Errichtung von Grenzen, die in ihrer Bedeutung an einvernehmliche oder unterdrückerische Handlungen erinnern, die in komplexen Beziehungen zwischen Menschen, aber auch im Raum der Politik oder der sozialen Beziehungen stattfinden. Hinter Bogackas subtilen oder lauten abstrakten Gemälden verbergen sich reale Emotionen, die durch die Titel ihrer Werkserien wie Beziehungen, Zwietracht, Ungleichheit, Erklärungen, Abhängigkeit, Spaltungen oder Traum von Gleichheit angedeutet werden.

Für Bogacka ist die Malerei ein lebendiger Prozess, und ein Gemälde ist ein bestimmter Ausschnitt dieses Prozesses. Unabhängig von dem ursprünglich skizzierten Konzept wird das endgültige Aussehen des Bildes auch von äußeren Faktoren beeinflusst, auf Mikro- und Makroebene, von alltäglichen Dingen bis hin zu Weltsituationen.

Eine wichtige Rolle in Bogackas Technik und Schaffensphilosophie spielt das Phänomen des Pentimento, das sich auf das Übermalen von Spuren früherer Entscheidungen oder Fehler der Künstlerin im Entstehungsprozess eines Bildes bezieht. Bogacka identifiziert das Pentimento mit ihrer Auffassung von Malerei als einem Prozess, der durch die Offenlegung seiner Phasen und seiner Dynamik visualisiert werden kann: Sie bezieht die Überreste früherer Schichten, Formen oder Pinselspuren bewusst in das fertige Werk ein.