Es lohnt sich, den Besuch des Königsschlosses mit der multimedialen historischen Ausstellung in den Kellern zu beginnen. Mit Hilfe einer emotional ansprechenden Erzählung, erhaltenen Archivmaterialien und moderner Technologie bringt die Ausstellung die farbenfrohe und turbulente Geschichte des Gebäudes, das für die Polen ein Symbol der Unabhängigkeit ist, näher. Ohne dieses Wissen ist es unmöglich, das kulturelle Phänomen des Königsschlosses in Warschau zu verstehen. Die Ausstellung...
Die Ausstellung ist in drei Bereiche unterteilt, die jeweils in einem separaten Raum präsentiert werden.
Der erste Teil gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte des Schlosses von der Gründung des ersten befestigten Gebäudes am linken Weichselufer im 14. Danach diente das Gebäude als Residenz der Herrscher (zunächst der masowischen Fürsten, dann der Könige von Polen), als erster Sitz des Sejm und schließlich als Sitz des Präsidenten der Republik Polen.
Der zweite Teil stellt die dramatische Wende dar, die das Schicksal des Schlosses während des Zweiten Weltkriegs darstellt - vom Artilleriebeschuss und der ersten Zerstörung am 17. September 1939 über die heldenhafte Evakuierung der Kunstwerke bis hin zur Sprengung der Schlossmauern durch die deutsche Armee im Herbst 1944, während des Warschauer Aufstands.
Der dritte Teil ist dem großen Projekt des Wiederaufbaus des Königlichen Schlosses und der Rekonstruktion seiner Innenräume gewidmet, das in den Jahren 1971-1984 durchgeführt wurde. Dieses Vorhaben war - nicht nur in Bezug auf die Erhaltung, sondern auch auf den sozialen und symbolischen Wert - ein Phänomen von Weltrang. Ermöglicht wurde es durch den Willen und die Konsequenz einzelner Personen, aber auch durch die Beteiligung der gesamten polnischen Gesellschaft an einer beispiellosen Finanzsammlung.