Die Sammlung zeitgenössischer Bildhauerei wurde 2001 aus der Sammlung des Nationalmuseums in Warschau ausgegliedert und nach Królikarnia verlegt. Getrennt von anderen Kunstgattungen ermöglicht sie es, den sich wandelnden Status der Skulptur als Objekt, Performance-Element oder Installation im 20. Jahrhundert deutlich zu verfolgen. Jahrhundert nachzuvollziehen. Sie umfasst 1.417 Objekte, die von den klassizistischen Skulpturen von Henryk Kuna über die avantgardistischen Raumformprojekte aus Metall, die 1965 in Elbląg standen, die experimentellen Arbeiten von Alina Szapocznikow, die handbemalten Pantoffeln von Henryk Stażewski bis hin zu den 2013 hier in Królikarnia entstandenen konzeptionellen Arbeiten von Iza Tarasewicz reichen.
Die Sammlung ist heterogen und vereint Werke von Künstlern, die aus der Perspektive der zeitgenössischen schriftlichen Kunstgeschichte unbekannt sind, und Namen, die für sie emblematisch sind: Edward Wittig, Katarzyna Kobro, Jerzy Jarnuszkiewicz, Barbara Zbrożyna, Władysław Hasior, Jerzy Bereś, Maria Pinińska-Bereś, Krzysztof Bednarski, das Duo Kijewski/Kocur, Joanna Rajkowska, Agnieszka Polska. Löst man sich jedoch von den Namen und betrachtet die Sammlung als Teil einer breit angelegten und gattungsübergreifenden Kunstgeschichte, so sieht man am deutlichsten den Realismus der Zwischenkriegszeit und den verfestigten sozialistischen Realismus der 1950er Jahre, Skulpturen der Nachkriegszeit mit organisch abstrakten Formen und avantgardistische Umsetzungen in Metall. Die Sammlung setzt sich aus Ankäufen und Schenkungen von Privatpersonen zusammen und wird ständig erweitert. Sie nimmt sowohl bereits historische als auch heute entstandene Werke auf, die aus der Perspektive der heutigen Verwischung der Gattungsgrenzen in der Kunst über den Status und die Funktion der Skulptur nachdenken, als auch solche, die auf inspirierende Weise Institutionskritik üben.