Eine neue Ausstellung in der Warschauer Galerie Art Walk am Europaplatz: "Seltsam vertraut. Sometimes Active Objects", deren Schöpfer Jan Pieniążek ist.
In den kosmischen Kapseln, die die Art Walk Gallery am Plac Europejskie in Warschau bilden, werden im September zweifellos "spirituelle" Objekte ausgestellt. Es handelt sich um Dinge, die vor Jahren aus dem allgemeinen Gebrauch verschwanden und scheinbar völlig in Vergessenheit gerieten, und die wie verzerrte Nachbilder der Vergangenheit zurückkehren werden. Sie erinnern nicht nur an eine vergangene Zeit, sondern auch an das vage Gewirr unzusammenhängender Gefühle, die damit verbunden sind.
Eine vergangene Vertrautheit, die heute irgendwie seltsam angstbesetzt ist, ruft jetzt eine Mischung aus Nostalgie und Verlegenheit hervor. Schließlich ist es noch gar nicht so lange her, dass all diese Dinge für uns ein Zeichen von Neuheit waren. Technische Geräte und dekorative Spielereien oder Spielzeuge lösten früher eine - vielleicht versteckte, aber dennoch - echte Begeisterung aus; und jetzt, als Relikte der Moderne, ähneln sie den lästigen Gespenstern unserer Erfahrungen, die nach Anerkennung verlangen", sagt Grzegorz Borkowski, Ko-Kurator der Ausstellung "Seltsam vertraut. Manchmal aktive Objekte".
Jan Pieniążek baut stark zweideutige Konstruktionen. Absurder Humor löst eine Art Horror aus, krude Betonteile strahlen eine fast sakrale Feierlichkeit aus, routinierte Prominenten-Show reibt sich an geheimem Wissen. Auf die Frage nach dem Prinzip ihrer Auswahl gibt er selbstironisch zu, dass sie eher ihn ausgewählt haben, weil er sie eigentlich nicht gesucht hat. Seine Praxis ist kein bloßes Recycling, sondern eine Form des Upcyclings - die Umwandlung von weggeworfenen Dingen in Objekte, die nun einen unbestreitbaren Mehrwert haben", so die Kuratoren der Ausstellung, Jakub Słomkowski und Grzegorz Borkowski.