Während der diesjährigen Nacht der Museen (17./18. Mai) wird das Fryderyk-Chopin-Museum das Manuskript von "Maria. Ein ukrainischer Roman" von Antoni Malczewski anlässlich des 200. Jahrestages seiner Veröffentlichung in Warschau, das eigens für diesen Anlass aus der Raczynski-Bibliothek in Posen ausgeliehen wurde.
"Maria" ist der erste poetische Roman der polnischen Romantik, der aus der so genannten ukrainischen Schule stammt. Er gehört zu der als "Schwarze Romantik" bezeichneten Strömung und ist durch Pessimismus und eine dramatische Handlung gekennzeichnet. "Maria" ebnete den Weg für die volle Entfaltung der polnischen Literatur des 19. Jahrhunderts und dient als Einführung in die Ausstellung "Romantisches Leben. Chopin, Scheffer, Delacroix, Sand", die am 12. Juni in unserem Museum eröffnet wird und zu der wir Sie schon jetzt herzlich einladen.
In diesem Jahr jährt sich auch der 100. Todestag des Komponisten Roman Statkowski, der 1904 mit der Oper "Maria" nach einem Werk von Malczewski den ersten Preis beim Kompositionswettbewerb der Warschauer Philharmonie gewann. Wir werden das außerordentliche Vergnügen haben, die wunderbare Musik dieses etwas in Vergessenheit geratenen Komponisten zu präsentieren, der in seinem Werk die Spätromantik mit den Anfängen der Moderne des 20. Jahrhunderts verband - sowohl in authentischem Klang als auch in Jazz-Interpretationen des hervorragenden Trios von Kuba Stankiewicz, dem Initiator des Projekts "Inspired by Statkowski", das von Anaklasis auf CD veröffentlicht wurde.
Mit der Präsentation des Werks "Abschied von Wenzel und Maria" von Josef Simmler, einer Leihgabe des Nationalmuseums, werden wir uns auch mit dem romantischen Thema Liebe, Tod und Verzweiflung beschäftigen.
Maria. Ein ukrainischer Roman" ist auch nach zwei Jahrhunderten noch immer tief bewegend. Sie ist die Quintessenz der Emotionalität und Melancholie des 19. Jahrhunderts - "Und wenn ich singe, dann auf einem traurigen Ton", schreibt Malczewski selbst in Lied II. Starke Emotionen sollen auch Sie bei unserer Museumsnacht erleben. Fragmente des Werkes werden von Robert Czebotar rezitiert. Es wird also dunkel, gruselig und dramatisch, aber vor allem sehr romantisch.
Wir laden Sie ins Fryderyk-Chopin-Museum ein, wo Sie drinnen und auf der Terrasse (die speziell für diesen Abend geöffnet ist) wie jedes Jahr junge Pianisten - Maria Moliszewska, Zuzanna Sejbuk und Yehuda Prokopowicz - hören können, die nicht nur Musik von Chopin spielen.
Der Eintritt ist von 19:00-24:00 Uhr frei.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Buchmesse statt.
Programm des Abends:
== Fryderyk-Chopin-Museum, 1. Stock:
Ausstellung des Manuskripts von "Maria" von Antoni Malczewski, eine Leihgabe der Raczynski-Bibliothek in Posen, und des Gemäldes "Abschied von Maria" von Józef Simmler, eine Leihgabe des Nationalmuseums in Warschau
19:00-24:00
== Museumsterrasse:
Konzerte:
19:30-19:50 - Susanna Sejbuk
20:00-20:20 - Yehuda Prokopowicz
20:30-20:50 - Maria Moliszewska
21:00-22:30 - Kuba Stankiewicz Trio - "Inspiriert von Statkowski"
22:30-22:50 - Susanna Sejbuk
23:00-23:20 - Yehuda Prokopowicz
23:30-23:50 - Maria Moliszewska
== Konzertsaal des Museums:
Rezitation von "Maria" von Antoni, Malczewski - Robert Czebotar
19:10-19:20, 20:00-20:10, 20:40-20:50, 22:30-22:40, 23:10-23:20, 23:30-23:40
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Keine Anmeldung oder Registrierung erforderlich. Für die Personen bestimmt, für die die Veranstaltung bestimmt ist. Die Besichtigung findet zu den angegebenen Zeiten statt.
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Die Museumsnacht ist eine magische Nacht, in der sich Warschau seit 2004 in eine Kulturhauptstadt verwandelt! Am 17. Mai laden mehr als 300 Orte - von Galerien bis zu geheimen Archiven - zu einem kostenlosen Besuch ein. Jedes Jahr besuchen rund 300.000 Warschauer und Gäste Museen, Galerien und Orte, die normalerweise nicht kostenlos zugänglich sind. Es ist ein Ereignis, das die Hauptstadt von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen zum Leben erweckt, dank der Leidenschaft von Freiwilligen, Kulturschaffenden und Führern. Von kleinen Ateliers bis hin zu großen Museen - jeder Ort birgt eine einzigartige Geschichte. Wie jedes Jahr wird es an Nebenveranstaltungen und einer unvergesslichen Atmosphäre nicht mangeln. Erkunden Sie die Stadt, lernen Sie die Geschichten kennen und feiern Sie bis zum Morgengrauen - erleben Sie es mit uns!